Alberttreff wird Nähstube | Sächsische.de

2021-11-29 08:27:10 By : Ms. Eva Hwang

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Neunjährige trauen sich bereits an die elektrische Nähmaschine. Du lernst Reißverschlüsse einzunähen und vieles mehr.

Großenhain. Was früher das Spinnrad für Frauen und Mädchen war, scheint bis heute die Nähmaschine zu sein. Der Trend geht dahin, sich selbst umziehen, Risse reparieren oder einen neuen Reißverschluss einnähen zu können. „Man muss nicht alles gleich wegwerfen“, sagt Kerstin Labitzke vom Alberttreff.

Sie hat wieder zum Nähkurs eingeladen, und diesmal gab es deutlich mehr Interessenten als im vergangenen Oktober. Anfänger und Fortgeschrittene wollen von Maßschneiderin Gabriele Kühnel aus Welxande und ihrer Assistentin Manuela Ungethüm den Umgang mit einer elektrischen Nähmaschine zeigen.

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Der Alberttreff hat die Maschinen vom Gymnasium Kupferberg ausgeliehen. Einige bringen sogar ihre eigenen Maschinen mit. Eine junge Mutter hat gerade ihr Gerät – ein Weihnachtsgeschenk – aus der Verpackung genommen. „Ich möchte Kindersachen wechseln und einen kaputten Stoffbeutel wieder in Ordnung bringen“, sagt die junge Frau und drückt auf einen Knopf. Ihr Elektro kann es sogar einfädeln. Eine ältere Frau markierte einen Karton mit der Aufschrift „Nähkurs“. Darin hat sie unter anderem ihre Brille, und die Zeitungsankündigung für den Kurs steckt drin. „Ich möchte aus einem alten Vorhang einen Kissenbezug nähen“, sagt die Kalkreutherin. Sie sieht das Nähen als Hobby und ist glücklich, wieder zu Hause zu sein.

Näherin Gabriele Kühnel (67) bekommt kaum Luft. Der Rentner betreibt in Welxande einen Änderungsdienst. Während am Vormittag vor allem Kinder in der Schneiderkunst unterrichtet werden wollten, haben manche Frauen nachmittags ehrgeizige Pläne. So will Bärbel Schröder eine schicke Bluse wechseln. Es ist ihr zu groß, aber dafür braucht sie die beste Hilfe: Ärmel abnehmen, abnähen und Ärmel wieder anziehen. „Ja, das hat mir geholfen“, bedankt sie sich für den Tipp und legt los. Früher hätte sie vieles selbst geschneidert, sagt die 60-Jährige. Aber mit dem Fall der Berliner Mauer hat es aufgehört, denn jetzt konnte alles gekauft werden. „Aber heute brauche ich wieder etwas zu tun“, sagt der Großenhaness.

Heidi Teichler trägt Übergröße und möchte einen Rock aus schönem Jerseystoff nähen. „Von der Stange ist mir vieles zu kurz“, sagt sie und holt ein Schnittmuster hervor. Aber für die richtigen Messungen lässt sie sich von spezialisierten Frauen beraten. Auch Schwester Manuela Ungethüm, Nachbarin, die bei Gabriele Kühnel schneidert, geht von Tisch zu Tisch und kann den Frauen helfen: Man möchte aus zwei eckigen Stücken leichten Markisenstoffs eine lustige Glockenblume nähen. Ein anderer entschied sich für die dreieckige Tasche. Ein anderer Teilnehmer möchte gerne ein Sitzkissen oder eine Patchworkdecke nähen.

Kurs soll fortgesetzt werden

„Füße runter“, sagt Gabriele Kühnel als Hinweis und zeigt auf eine der Maschinen. "Da müssen wir wackeln", heißt es an anderer Stelle. Es sieht so aus, als ob am Ende jeder mit einem fertigen Stück nach Hause gehen kann. Auch zwei junge Männer - Richard und Danny - sind gekommen. Sie verkleiden sich gerne und möchten vielleicht sogar Ihre eigenen Kostüme schneidern. Aber eine saubere Naht zu bekommen ist nicht so einfach. Ein Einzelstück mit der Nähmaschine „zu zaubern“ ist Übung nötig.

Kursleiterin Kühnel staunt, wie clever ein Neunjähriger das schon gemacht hat: Das Mädchen saß schon an der Maschine und nähte eine Tasche. Dein Freund hat einen Schal gemacht. Die Frauen äußern auch den Wunsch, im Alberttreff einen fortlaufenden Nähkurs einzurichten. Im März könnte es wieder soweit sein.

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